1.1 Ein erster Beitrag über einen inneren Aufbruch
- Maren
- Jun 8
- 2 min read
Updated: Jul 8
Warum ich diesen Weg gehe - und warum ich beginne, ihn zu teilen.
Manchmal läuft der Tag nicht so, wie man es sich vorgenommen hat.
Heute war so ein Morgen bei mir.
Mein Partner war früh aufgestanden, um zur Jagdhütte zu fahren und dort helfend anzupacken. Und ich hatte mir vorgenommen, mit ihm aufzustehen und in die Kirche zu gehen.
Ich war enttäuscht, als ich um 10:55 Uhr im Schlafanzug auf dem Sofa saß und wusste, dass ich den Gottesdienst um 11 Uhr verpassen würde. Ich war enttäuscht – von mir selbst, von diesem langsamen Start in den Tag, von meinem wiederholten Zögern in Dingen, von denen ich eigentlich weiß, dass sie mir gut tun.
Dann erinnerte ich mich an eine Freundin, die manchmal online an Gottesdiensten teilnimmt, wenn sie es nicht in die Kirche schafft. Auf meingottesdienst.com fand ich eine Auswahl an Livestreams – und landete schließlich in der Christuskirche Bad Godesberg, bei einer Predigt von Pfarrer Oliver Ploch.
Seine Worte richteten sich an Konfirmand:innen, an junge Menschen, die am Anfang ihres Weges stehen. Und doch fühlte ich mich ganz direkt angesprochen, als er sagte:
„In sich zu spüren, was Gott für mich will – und was ich will – und das ist ja eine Einheit. Dieses Talent wahrzunehmen und seine Stärke und seine Ermutigung. Dann zu sagen: Ich werde [...], egal. Das ist es: dass wir spüren, dass Gott in uns eine Kraft hineingelegt hat und er sich mit uns verbindet.“
Ich saß da und hörte zu - und spürte, wie seine Worte etwas in mir bewegten.
Obwohl ich seit meiner eigenen Konfirmation vor einem Jahrzehnt kaum noch in Gottesdiensten war - habe ich an diesem Sonntagmorgen gespürt: Das hier ist auch für mich. Jetzt. Nicht zufällig.
Der Kontakt zur Kirche weckt etwas in mir, ein Gefühl, das in meiner Konfirmationszeit lebendig war: Es ist dieses tiefe Gefühl von Verbundenheit – mit mir, mit etwas Größerem, mit anderen.
Genau deshalb haben mein Partner und ich uns vor einigen Wochen entschieden, nun Sonntags in den Gottesdienst zu gehen.
Daher habe ich diese Seite ins Leben gerufen und schreibe nun diesen Post.
Ich habe diese Seite ins Leben gerufen, weil ich glaube:
Viele Menschen spüren heute, dass sie vom eigenen Weg abgekommen sind – oder gar nie darauf waren.
Ich habe diese Seite ins Leben gerufen, weil ich glaube:
Dass viele Menschen spüren, wie leer oder fremd sich das Leben anfühlen kann, wenn die Verbindung fehlt.
Doch ich sehne mich nach genau diesem Raum – und möchte anfangen, darin zu leben.
Verbindung.
Mit sich selbst.
Mit anderen.
Mit der Erde – oder mit dem, was man für sich als das Heilige, das Tragende, das Wesentliche empfindet.
Also habe ich mir eine Kerze angezündet und losgeschrieben.
Was daraus wird, weiß ich noch nicht.
Aber ich gehe los.
Mit einem Bild vor Augen, das noch keine festen Konturen hat.
Vielleicht wird es hier mit der Zeit deutlicher.
Diese Seite soll keine Bühne sein. Sondern ein Wegstück. Vielleicht ein stiller Ort. Vielleicht ein lebendiges Gespräch.
Ein Anfang.
Ein stiller Beitrag.
Ein Versuch, zu verbinden - als Lebensweg, als innere Haltung, als leise Antwort auf eine Welt, die zunehmend laut trennt.